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    Artikel des Monats
Mai 06 Teil II

    Presseerklärung von „The CFIDS Association of America”

    vom 19. April 2006

    Das Projekt "CFS Computational Challenge" führt zu zahlreichen Artikeln und Ergebnissen

    Die großangelegte Studie zum Chronic Fatigue Syndrom der Centers for Disease Control and Prevention der USA (CDC) weist auf zugrundeliegende Faktoren und Untergruppen der Erkrankung hin.

    Die Aprilausgabe der Zeitschrift Pharmacogenomics enthält in einem speziellen Abschnitt zum Chronic Fatigue Syndrom (CFS) 14 Artikel von Experten verschiedener Gebiete der Medizin, der molekularen Chemie, der Epidemiologie, der Genomik, der Mathematik, der Technik und der Physik. Vier multidisziplinäre Teams, die von Forschern der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) geleitet wurden, analysierten einen großen Datenpool aus klinischen Untersuchungen und Laborversuchen, der an 227 Teilnehmern gewonnen wurde.

    Diese enorme Anstrengung, die als „CFS Computional Challenge“ oder C³ bezeichnet wird, hatte sich zum Ziel gesetzt, Faktoren herauszufinden, die potentiell CFS auslösen oder mit CFS im Zusammenhang stehen. Die CDC stellten den vier Teams Informationen zur Verfügung, die auf umfassenden klinischen Untersuchungen beruhten, auf formalen Analysen im Schlaflabor, Bluttests und Daten über die Aktivität von 20.000 Genen. Über die vorläufigen Ergebnisse wurde im September 2005 berichtet. Die Arbeit wurde fortgesetzt, um sie auszufeilen und in dieser Reihe von Artikeln zu veröffentlichen.

    Eines der Teams brachte CFS mit einer hohen „Allostatic Load“ in Verbindung, einem Begriff, der geprägt wurde, um die kumulativen Auswirkungen von chronischer oder unangebrachter Anpassung an Veränderungen auf den Körper zu beschreiben. „Diese Studie zeigt, dass die Physiologie von Menschen mit CFS nicht in der Lage ist, sich an die vielen Herausforderungen und Stressoren anzupassen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnen. Zu diesen Stressoren gehören Infektionen, Verletzungen und andere widrige Kindheitserfahrungen,“ sagte Dr. William C. Reeves, der das Forschungsprogramm zu CFS der CDC leitet. „Diese Studie lässt auch darauf schließen, dass eine Dysfunktion der Hyphotalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse an der Pathophysiologie des CFS beteiligt ist.“

    Die Wissenschaftler konnten ebenfalls aufzeigen, dass CFS recht heterogen ist und eine Reihe klinisch verschiedener Erkrankungen umfasst, die alle mit einer lähmenden Erschöpfung verbunden sind. Die Mechanismen, die diese Erschöpfung bei den verschiedenen CFS-Untergruppen verursachen, scheinen das Gehirn, die Hormone und das Immunsystem zu betreffen. Die Daten zeigen genetische Veränderungen des Glucocorticoid-Rezeptor-Gens und der Gene, die in Verbindung mit der Aktivität des sympathischen Nervensystems stehen.  Die Forschung lässt auch darauf schließen, dass die Blutzellen von Menschen mit CFS sich anders verhalten, insofern z.B., dass sie eine andere Immunantwort produzieren. Dr. Reeves sagte: „Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie uns helfen werden, unsere Forschungsanstrengungen darauf zu konzentrieren, diagnostische Instrumentarien und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu finden, die letztendlich das Leiden und die Schmerzen der Betroffenen lindern könnten.“

    Dr. Suzanne Vernon von den CDC entwickelte die Konzeption für das C³-Projekt. „Wir haben die Teams aufgefordert, Möglichkeiten zu entwickeln, ein breites Spektrum an medizinischen Daten zu analysieren und zu integrieren, damit die Faktoren identifiziert werden können, die die Diagnose erleichtern und die Behandlung und das Verständnis des CFS verbessern können,“ sagte Dr. Vernon. „Es gibt eine eindeutige biologische Basis für das CFS, und wenn man die Schäden auf molekularer Ebene kennt, die damit verbunden sind, dann wird uns das dabei helfen, effektive therapeutische Interventionen und Strategien zur Kontrolle der Erkrankung zu entwickeln.“ Dr. Vernon leitet das „CFS Molecular Epidemiology Program“ der CDC.

    Mehr als eine Million Menschen in den USA leiden am Chronic Fatigue Syndrom (CFS), einer entkräftenden Erkrankung, für die es kein Heilmittel gibt, die viele Jahre anhalten kann und einen enormen persönlichen, sozialen und ökonomischen Tribut fordert - 9 Milliarden Dollar kostet sie die Nation jährlich und 20.000 Dollar jede betroffene Familie. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch schwere Erschöpfung, ausgedehnte muskuloskelletale Schmerzen, kognitive Beeinträchtigungen, Schlafstörungen und einer Verstärkung der Symptome nach Belastung. Sie tritt am häufigsten bei Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf und kann zu einer Behinderung führen, wie wir sie von Multipler Sklerose oder von chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen her kennen. Nach beinahe 20 Jahren Forschung ist die Ursache des CFS noch immer nicht bekannt und die Behandlung konzentriert sich weiterhin nur auf eine Linderung der Symptome, um den funktionellen Status und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

    Die Team-gestützte Datenanalyse basiert auf dem „Duke University’s Critical Assessment of Microarray Data Analysis (CAMDA)”, einem jährlich stattfindenden Projekt, in dem die jeweils topaktuellen Techniken zur gezielten Datensuche eingesetzt werden, um multivariate Datenbestände zu untersuchen. Die „CAMDA Challenge” von 2006 wird auch das CFS-Datenset der CDC einsetzen. Die Teams werden sich an der Duke-Universität am 7.-8. Juni 2006 treffen, um ihre Forschungsergebnisse auszutauschen.

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    ¢      „The CFIDS Association of America” ist die größte und aktivste Patientenorganisation der USA, die sich der Bewältigung des CFS verschrieben hat, einer Erkrankung, die auch als „Chronic Fatigue and Immune Dysfunction Syndrome“ (Chronisches Erschöpfungs- und Immundysfunktions-Syndrom) oder CFIDS bekannt ist. The CFIDS Association of America hat das Treffen vom September 2005 im Cold Spring Harbor Laboratory gesponsert, anlässlich dessen die Teams ihre Analysen zum ersten Mal vorstellten.

    ¢      Die CDC sind die oberste Behörde der Vereinigten Staaten zum Schutz der Gesundheit und Unversehrtheit aller amerikanischen Staatsbürger. Sie haben außerdem die Aufgabe, die wesentlichen sozialen Dienstleistungen bereitzustellen, insbesondere für die Menschen, die am wenigsten in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Die CDC haben in den 1980er Jahren begonnen, das CFS zu untersuchen.

    ¢     Die Zeitschrift Pharmacogenomics ist ein durch Fachleute kontrolliertes Journal, in dem Überblicksartikel und Berichte von Forschern und Entscheidungsträgern veröffentlicht werden, die eng in dieses sich schnell fortentwickelnde Gebiet der Wissenschaft eingebunden sind. Das zentrale Ziel ist, die entsprechenden Fachleute mit den entscheidenden Informationen zu versorgen, die es ihnen ermöglichen, über die neuesten Entwicklungen in allen Bereichen dieses aufregenden Gebiets auf dem Laufenden zu bleiben.

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    Weitere Informationen über das Chronic Fatigue Syndrome sind erhältlich unter www.cfids.org

    Weitere Informationen über das Projekt „CFS Computational Challenge“ einschließlich einer Teilnehmerliste erhalten Sie unter:

    http://www.cdc.gov/ncidod/diseases/cfs/meetings/2005_09.htm

    Eine Liste der Artikel der Aprilausgabe der Zeitschrift Pharmacogenomics findet sich unter

    http://www.futuremedicine.com/toc/pgs/7/3;jsessionid=oUGJNe_WWei8nGQQPQ

     

    Weitere Informationen über CAMDA finden sich unter http://www.camda.duke.edu/camda06

    Übersetzung von Regina Clos