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Postinfektiöses Erschöpfungssyndrom nach Dengue-FieberBericht aus der Forschung von Charles Shepherd
Übersetzung von Regina Clos Dies ist ein interessanter und wertvoller Forschungsbericht von Ärzten aus Singapur, die die die Häufigkeit des Auftretens eines postinfektiösen Erschöpfungssyndroms bei Menschen untersucht haben, die zuvor an einer tropischen Infektionskrankheit – dem Dengue-Fieber – erkrankt waren. Die Studie untersuchte eine Kohorte von 127 Patienten (71 Männer, 56 Frauen, Durchschnittsalter 36 Jahre), die an einer serologisch bestätigten Infektion mit dem Erreger des Dengue-Fiebers erkrankt waren und während einer Dengue-Fieber-Epidemie im Oktober/November 2005 in ein Krankenhaus in Singapur eingewiesen worden waren. Bei etwa 25% der im Krankenhaus behandelten Patienten wurde eine signifikante postinfektiöse Erschöpfung (PVFS) beobachtet. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines solchen Syndroms gehörten höheres Lebensalter, weibliches Geschlecht und das Auftreten von Schüttelfrost. Diese Studie ist eine weitere Bestätigung der Tatsache, dass eine breite Palette von Infektionen, hauptsächlich viraler Art, eine ME/CFS-ähnliche Erkrankung auslösen können. Darüber hinaus stützt sie das Krankheitsmodell, das eine Immundysfunktion (d.i. übermäßige Produktion von biochemischen Komponenten des Immunsystems / Zytokinen), eine Dysfunktion der Hypothalamus- Hypophysen- Nebennieren-Achse (HPA-Achse) und Dysfunktionen des autonomen Nervensystems umfasst. Die Ergebnisse der Studie bestätigen auch, dass eine entkräftende und prolongierte postinfektiöse Erschöpfung nicht einfach nur eine „westliche Erkrankung“ ist.
Anmerkungen zum Dengue-Fieber und zu PVFS/ME/CFSDas Dengue-Fieber wird verursacht durch eine Arbovirus- / Enzephalitisvirus-Infektion, die durch die Stiche von Moskitos auf den Menschen übertragen wird. Das Dengue-Fieber kommt überall in den Tropen und Subtropen vor, insbesondere in Südostasien. Die anfänglichen Symptome treten schlagartig auf – oft etwa 5-8 Tage nach einem Mückenstich. Zu den Symptomen gehören starke Muskel- und Gelenkschmerzen (deshalb wird das Dengue-Fieber auch als „break-bone fever bezeichnet), schwere Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Fieber und ein blasser Ausschlag. Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb einer Woche ab. Eine sehr viel schwerere Verlaufsform, die als hämorrhagisches Dengue-Fieber bezeichnet wird und zu der innere Blutungen und Schock gehören, kann ebenfalls auftreten. Manchmal kommt es zu Dengue-Enzephalitis und Enzephalopathie mit neurologischen Spätschäden. Auch subklinische Verlaufsformen treten auf. Es gibt derzeit keine spezifische antivirale Therapie oder Schutzimpfung. Fern- und Rucksackreisende, die aus exotischeren Ländern heimkehren, bilden eine Subgruppe von Patienten mit postinfektiösen Erschöpfungssyndromen, die dann in eine ME/CFS-ähnliche Erkrankung übergehen kann. Obwohl es allgemein bekannt ist, dass das Dengue-Fieber die Ursache für lang anhaltende Schwächezustände sein kann, ist dies die erste veröffentlichte Studie, die sich mit der Entwicklung eines spezifischeren postinfektiösen Erschöpfungssyndroms befasst. Eine Reihe anderer tropischer Infektionen sind ebenfalls dafür bekannt, dass sie postinfektiöse Erschöpfungssyndrome auslösen können, und das zeigt auf, wie wichtig es ist, bei einer möglichen Diagnose eines ME/CFS auch nach Reisen nach Übersee zu fragen. Die Tatsache, dass ein hoher Prozentsatz der Menschen mit Dengue-Fieber an einer signifikanten postinfektiösen Erschöpfung leiden, weist darauf hin, dass diese Infektion als ein Modell dienen könnte, um die endokrinen und immunologischen Anomalien, die man bei ME/CFS gefunden hat, mit denen zu vergleichen, die bei Patienten mit Dengue-Fieber auftreten und die danach an postinfektiöser Erschöpfung leiden bzw. nicht leiden. Dr Charles Shepherd
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