Wie der Stand der XMRV/HGRV-Forschung verändert werden könnte

Paul Cheney schreibt in einem Beitrag vom 5. Dezember 2011 auf seiner Website, es gäbe noch immer keinen Konsens darüber, ob es einen Zusammenhang zwischen XMRV bzw. den entsprechenden Sequenzvariationen humaner Gammaretroviren und ME/CFS gäbe. Studien aus Belgien und Deutschland sowie aus den USA (von der Cornell University) und anderen, die sich von den Studien des WPI, der FDA und des NCI unterschieden, würden Belege dafür liefern, dass der Zusammenhang zwischen XMRV/HGRV und ME/CFS nicht auf einer Kontamination mit Mäuse-DNA beruhen könnte. Die Studie, die bislang diesen Zusammenhang am stärksten stützen würde, sei die, über die Dr. David Strayer von Hemispherex Inc, (Philadephia, PA) bei der IACFS/ME-Konferenz in Ottawa berichtet hat. Diese Studie hat gezeigt, dass 7 von 8 ME/CFS-Fällen und 2 von 17 Kontrollpersonen auf XMRV/HGRV positiv getestet wurden, und zwar mit der sogenannten Next Generation Sequencing (NGS) Technologie, die von den Roche Labs in Deutschland kommt. Diese NGS-Technologie ist nicht anfällig für eine Kontamination mit Mäuse-DNA, und sie zeigt dass XMRV/HGRV tatsächlich in die menschliche DNA integriert ist. Und das bedeutet: es ist ein humanes Virus.

Die Science-Studie von Lombardi et al. von 2009 sei immer noch der beste Beleg dafür, dass dieses Virus von Zelle zu Zelle übertragbar sei, und die Studien des WPI und aus Belgien würden eine Immunantwort, d.h. Antikörper auf das XMRV/HGRV zeigen. Eine Studie des WPI über charakteristische Immunprofile bei XMRV/HGRV-positiven Patienten ließe darauf schließen, dass das Virus pathologisch sei.

Paul Cheney schreibt: "Ich erwarte, dass die Next Generation Sequencing (NGS) Technologie, die nicht die Mängel der PCR-Technologie bei der Bewertung nur wenig erforschter humaner Viren hat, der beste Weg ist, zu einem Konsens hinsichtlich der Frage zu kommen, ob es einen Zusammenhang zwischen ME/CFS und XMRV/HGRV gibt. Dieser vorläufige Bericht aus Deutschland, der sowohl NGS als auch Daten über eine humane Immunantwort genutzt hat, den Zusammenhang zwischen XMRV/HGRV und ME/CFS stützt, trotz der aufgedeckten Mängel der derzeit hauptsächlich genutzten PCR-Technologie, die eingesetzt wurde und diese wissenschaftliche Debatte bestimmt hat, eine Debatte, die bislang äußerst schwierig und überaus bio-politisch zu sein scheint."

Einige Folien aus Judy Mikovits' Vortrag in Ottawa (IACFS/ME-Konferenz) zeigen die Daten, auf die sich Paul Cheney hier bezieht. Der vollständige Vortrag ist zu finden unter  http://www.cheneyclinic.com/changing-status-of-xmrv-hgrv-research-2/843

Informationen zur NGS finden Sie z.B. hier, hier, hier oder hier auf S. 6 oder hier oder einfach mal NGS googeln!