Mitglied bei

 

  • Startseite

  • ME/CFS - was ist das?

  • Artikel des Monats

  • Kommentare des Monats 

  • Medienberichte

  • News

  • Broschüren zu Diagnose und Behandlung 

  • Häufig gestellte Fragen zu ME/CFS

  • Humor und Kreatives

  • Weiterführende Links

  • Impressum/Disclaimer

  • Spendenkonto

  •       

    Suche auf cfs-aktuell:

     

    Eine weitere Suchmöglichkeit besteht darin, z.B. bei www.google.de das Suchwort einzugeben und dann nach einem Leerzeichen den Zusatz site:www.cfs-aktuell.de

    Sie erhalten dann alle Seiten auf cfs-aktuell.de, auf denen der gesuchte Begriff vorkommt.

    Artikel des Monats Januar 2012 Teil 4

    Houston, wir haben ein Problem

    von Jamie Deckoff-Jones, MD

    In diesem Blog vom 7. Januar 2012 diskutiert Jamie Deckoff-Jones erneut die Möglichkeit, dass humane Gamma-Retroviren und/oder andere Retroviren unbeabsichtigt im Labor entstanden und so in die Humanpopulation gelangt sein könnten.

    Eine Behandlung von Gamma-Retrovirus-Infektionen, so Deckoff-Jones, müsse sich wahrscheinlich eher an einer (nicht vorhandenen) Behandlung des zweiten entdeckten humanen Retrovirus HTLV ausrichten und nicht, wie viele zunächst vermuteten, an der Behandlung des ersten entdeckten humanen Retrovirus HIV. RC

    Übersetzung Regina Clos, Anmerkungen d.Ü. in Eckklammern

    Es war die Linearität des Denkens auf Seiten der Retrovirologie-Gemeinde, die mich annehmen ließ, man könne XMRV einfach nach einem HIV-Modell behandeln. Wenn das nur der Fall gewesen wäre. Das war naiv. Die Aussichten, mit denen wir jetzt konfrontiert sind, sind so viel schlechter als das. Wir behandeln eindeutig nicht ein spezifisches XMRV, zumindest nicht die Chimäre, die beim Suchen nach einem spezifischen Virus in Dr. Silvermans Labor geschaffen wurde. Aus den bislang vorliegenden Studien scheint klar hervorzugehen, dass unser Problem nicht [das künstliche Klon] VP62 oder etwas sehr ähnliches ist. Ich sollte sagen – bis jetzt, denn eine Menge Leute sind dem ausgesetzt gewesen, und es kann Affen infizieren. Es hat auch viele Expositionen gegenüber [der damit infizierten Zelllinie] 22rV1 gegeben.

    Es wäre interessant, Labormitarbeiter zu untersuchen, die über lange Zeit hinweg diesen Viren ausgesetzt waren. Man sollte sich bei diesen Labormitarbeitern auch die Raten an neurologischen, immunologischen und frühen Krebserkrankungen, insbesondere Leukämien, ansehen. Für die CDC sollte es ein Leichtes sein, eine solche Studie an Angestellten der Regierung durchzuführen. Soviel ich weiß, nimmt das National Cancer Institute bei seinen Angestellten regelmäßig Proben ab und bewahrt diese auf. Diese Proben können auf das Vorliegen von sich replizierenden Retroviren untersucht werden, es könnte eine serologische Untersuchung [auf Antikörper] gegen die unter Verdacht stehenden Tierretroviren geben, wobei man zunächst auf die Sensitivität und nicht auf die Spezifität testen sollte. Sie könnten sich wenigstens um ihre eigenen Leute kümmern, wenn sie sich schon nicht um die eine Million oder mehr vernachlässigten Menschen zu kümmern scheinen, die ihr Zuhause nicht verlassen können. Was kostet uns die Last des ME/CFS, an menschlichen Kosten, in Dollars? Wieviel Geld wird jährlich für ME/CFS ausgegeben? Wenn jemand die genauen Zahlen kennt – würdet Ihr sie bitte hier mitteilen? Nach meiner Erinnerung sind es 6 Millionen Dollar pro Jahr, und das Whittemore Peterson Institute hat davon über mehrere Jahre einen beträchtlichen Teil bekommen. Warum sind wir so sehr auf private Geldgeber angewiesen? Warum ignoriert unsere Regierung die infektiöse Komponente, die auf der klinischen Ebene so offensichtlich ist? Sie geben zu, dass ASD [Autismusspektrum-Erkrankungen] eine neu auftretende Erkrankung ist. Und was ist mit ME als einer neu auftretenden Kinderkrankheit? [siehe:] Biochemical and Vascular Aspects of Pediatric Chronic Fatigue Syndrome Warum ist ihnen die offensichtliche Überschneidung der klinischen Symptome von ME/CFS und ASD nicht aufgefallen? Oder die epidemiologischen Zusammenhänge? Wir arbeiten an einer offiziellen Familienstudie, die der informellen Studie folgen soll, die ich im vergangenen April [also 2011] auf meinem Blog initiiert habe. Es tut uns leid, dass das alles so lange dauert, aber alle, die daran mitarbeiten, sind krank, und wir haben keine finanziellen Mittel.

    Und jetzt haben wir ungeachtet dessen in unendlicher Weisheit Affenchimären gezüchtet. [siehe z.B. diese Meldung] Hat hier vielleicht jemand außer mir auch das Gefühl, ein Fremder in einem sonderbaren Land zu sein?

    Xenotransplantate, Chimären, Hybridom-Technik, Gen-Vektoren. DNA Lego. Ausschneiden und einfügen. Ist es nicht cool, was wir alles machen können? Sind wir nicht superschlau? Dr. Switzer hat in seinem letzten Artikel erwähnt, dass er sich zwar keine Sorgen über Impfstoffe macht, aber dass er, wenn er sich den Sorgen mache, sich die monoklonalen Antikörper ansehen würde (Medikamente, die mit der Silbe „mab“ enden wie z.B. Rituximab). Wie vielen Menschen hat man bis heute mit Gentherapie geholfen? Es scheint, als ob zumindest ein paar davon eine Leukämie verabreicht bekommen haben:

    Gibt es da eine sehr viel größere Aufregung über Wissenschaftler, die eine virulentere Form des H1N1 herstellen? Weil dies Menschen umbringen könnte? Also, ich habe da gute Neuigkeiten. Es gibt Schlimmeres zu fürchten als den Tod. Das ist ein Beispiel dafür, wie sich niemand über diese Pandemie aufregt oder eine mögliche Erklärung für die Pandemie, wenn Ihnen das lieber ist. Hier ist ein Leserbrief aus dem Jahr 1995, in dem der Schlaueste unter den Schlauen seine Besorgnis über die Möglichkeit der unbeabsichtigten Infektion des Menschen mit tierischen Retroviren ausdrückt. 

    Picture

    Die Gefahren der Xenotransplantation

    An den Herausgeber – In der Septemberausgabe von Nature Medicine haben Fritz Bach und seine Kollegen einen Beitrag zur kürzlichen Welle der Begeisterung für Xenotransplantate als einer Quelle für Organe beigetragen (1). In diesem gesamten Abschnitt gab es jedoch kaum eine Diskussion über die Gefahren, die sich aus der möglichen Aktivierung von endogenen Retroviren ergeben (2). Solche Viren sind bei Säugetieren weit verbreitet, auch bei Schweinen und Pavianen, den möglichen Spendern für solche Verfahren. Da sie über die Keimbahn in Form proviraler DNA vererbt werden, ist es unmöglich, sie mit den üblichen Methoden zu entfernen, die verwendet werden, um erregerfreie Tiere zu erlangen. Viele endogene Retroviren können sich in ihrem ursprünglichen Wirt nicht replizieren, können aber in heterologen [artfremden] Zellen auf hohe Titer anwachsen, ein Phänomen, das als Xenotropismus bekannt ist. So findet man beispielsweise, dass humane Tumorzellen, die man in Nacktmäusen züchtet, oft virale Partikel vom Virustyp C ausschütten, dem Ergebnis einer xenotropen Mäusevirusinfektion.

    Man kann deshalb erwarten, dass xenotrope Viren, die aus transplantiertem Gewebe stammen, sich in den Zellen eines (wahrscheinlich immunsupprimierten) Empfängers replizieren. Tatsächlich kommt die Transplantation eines Organs, das Träger eines endogenen xenotropen Provirus ist, der Injektion des Patienten mit einem lebenden Virus der C-Klasse gleich. Selbst die geringste Spur eines solchen Virus macht die Vektorpräparate für die Gentherapie-Versuche absolut unsicher; das praktisch sichere Vorhandensein eines solchen Virus bei Transplantationsversuchen einfach lässig zu ignorieren macht wenig Sinn.

    Die Pathogenität dieser Viren ist nicht erforscht. Da jedoch das Wachstum verwandter Viren in immunsupprimierten Wirten zur Entwicklung von Krebs führen kann (4), ist diese Aussicht ziemlich alarmierend. Wir empfehlen, dass gewaltige Anstrengungen unternommen werden, um Virus-negative Spender herauszufinden oder zu züchten und dass alle Pläne für Xenotransplantate bestimmte Stufen enthalten, um die menschlichen Empfänger auf eine mögliche Retrovirusinfektion durch den Spender hin zu überwachen.

    Jonathan P. Stoye

    John M. Coffin

    [Nähere Angaben zu den Autoren und Literaturverweise siehe Abbildung oben]

    Habe ich hier etwas übersehen? Sie haben sich in dem Jahr darüber Sorgen gemacht, als ich krank wurde? Die damit verbundenen Vorstellungen sind schon eine ganze Zeit vorher klar gewesen. Sie haben also darüber nachgedacht in Bezug auf Herzklappen von Schweinen, aber sie haben sich keine Gedanken über Impfstoffe gemacht? Oder über Xenotransplantate oder Sachen wie „humanisierte“ Mäusezellen? Selbst wenn man den Aspekt der Tierquälerei außer Acht lässt, ist das nicht gerade ein schönes Bild, weil es da dieses klitzekleine Problem gibt, dass menschliche DNA die Überreste früherer Infektionen mit genau solchen Viren enthält, bei denen die Natur in ihrer Weisheit genügend Zerstörung angerichtet hat, so dass sie uns nicht mehr sehr behelligen können. Einige dieser evolutionären Überreste können sogar genug aktiviert werden – durch den ein oder anderen Giftstoff, durch radioaktive Strahlung, durch ein spezielles hormonelles Milieu –, so dass sie anfangen, sich zu vermehren zu versuchen, aber ihnen fehlen entscheidende Stücke, um ein vollständiges Virus herzustellen, obwohl man weiß, dass sogar die Schaffung von Virusbruchstücken zu Krankheit führen kann. Und es war bekannt, dass eine Rettung [dieser endogenen Retroviren] vorkommen kann, wenn man Gewebe verschiedener Spezies kreuzt. Der erste Artikel wurde im Jahr 1978 geschrieben.

    Es gibt keinen Grund zu glauben, dass in der Evolution die Invasion von tierischen Viren bereits vor langer Zeit aufgehört hat. Es gibt ein neues Koala-Retrovirus: A retrovirus is invading the Koala genome. Wäre es denn so unwahrscheinlich, dass so etwas auf niedrigem Niveau nicht die ganze Zeit passiert? Bestimmte Bevölkerungsgruppen hätten sich dabei an die Tiere in ihrer Umgebung gewöhnt, und die Evolution hätte genau die Möglichkeiten und Wege begünstigt, mit denen neu eindringende Retroviren begrenzt werden. Nomaden haben vielleicht größere Probleme gehabt, aber es gab nie so etwas wie heute, wo viele von uns reisen und mit exotischen Tieren aus der ganzen Welt zusammenleben, nur so zum Spaß. Trotzdem hat die Natur Möglichkeiten und Wege, ein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

    Aber wenn dann Impfstoffe aus vielen verschiedenen tierischen Quellen eingeführt werden, und zwar viele davon, und auch noch abgetötete Impfstoffe, die Wirkverstärker enthalten – gibt es dann nicht ein bedeutendes Risiko von unerwarteten Rekombinationsereignissen, nicht zu reden von Viren, die eine persistierende Immunaktivierung begünstigen? Oder vielleicht liefert eine so eingeführte schadhafte Virussequenz genau das Protein, das ein endogenes Retrovirus benötigt, um gerettet zu werden und anzufangen, infektiöse Viruspartikel auszustoßen. Wenn man dann noch die übermäßige Giftstoffbelastung hinzunimmt, der wir ständig und unausweichlich in unserem modernen Leben ausgesetzt sind – eine mehr als unangenehme Wahrheit. Eine wahre Katastrophe für die Spezies Mensch, nicht nur für die unglücklichen Leute, die die Last ganz offensichtlicher klinischer Krankheit zu tragen haben, die jetzt möglicherweise schon in die Milliarden gehen, wenn man den Anstieg an Autismusspektrum-Störungen, Autoimmunkrankheiten und Krebs in die Geschichte miteinbezieht. Ja, ich weiß, ich höre mich an wie Chicken Little, aber ich glaube wirklich, dass der Himmel einstürzt. Oder bereits eingestürzt ist.

    Werfen Sie einen Blick auf diesen Link . Es ist eine Werbung für eine Firma, die an Retrovirologen Bausätze verkauft, um damit Rekombinationsereignisse zu erhöhen. Nicht so etwas wie das H1N1-Experiment. Hier schaut offenbar keiner hin. Es geht ja schließlich auch nur um das menschliche Genom.

    Zugegeben, der Zug war bereits abgefahren, bis man Retroviren genügend verstanden hatte, um die Auswirkungen der Abschwächung von Viren in tierischen Zellen zu begreifen. Aber das heißt nicht, dass man die Scheuklappen weiter aufbehalten sollte, so dass eine weitere Generation in Unkenntnis dessen geboren wird. Ich kann Zeugnis dafür ablegen, dass Unwissenheit kein Segen war. Ziehen wir einmal in Betracht, dass ein Verständnis von der Existenz dieser Viren und ihrem Verhalten vorhanden ist und uns Strategien liefern könnte, um zu verhindern, dass Menschen offenkundig krank werden, genauso, wie wir das bei HIV tun. Es ist ein fortgesetzter Notfall. Indes hat das andere bekannte humane exogene Retrovirus,HTLV, nicht viel Beachtung gefunden, wenn man in Betracht zieht, dass 20 Millionen Menschen infiziert sind. Es wurde nur sehr wenig dafür getan, eine Behandlung zu finden. Das lässt für uns nichts Gutes verheißen. Lentiviren [die Klasse der Retroviren, zu denen das HIV gehört] sind die einzigen Retroviren, die sich in nicht-teilende Zellen integrieren können, so dass, was auch immer wir haben, HTLV wahrscheinlich das bessere Modell liefert als HIV.

    Wie lange kann unsere Regierung das Offensichtliche noch ignorieren und das Unentschuldbare verteidigen? Es zeigen sich bereits einige Risse in der Rüstung – wie der Switzer-Artikel aus meinem letzten Blog. Der neueste Artikel aus Sandra Ruscettis Labor hat sich damit beschäftigt, ob die Zelllinien am National Cancer Institute MLVs produzieren – und die Antwort war: eine von 60 tut dies. Das ist nicht so schlimm, aber es ist auch nicht gut. Es war eine Zelllinie aus humanem Lungengewebe. Das ist tröstlich. The Human Lung Adenocarcinoma Cell Line EKVX Produces an Infectious Xenotropic Murine Leukemia Virus.

    Also, macht nur weiter so und sagt, ich sei verrückt. Die Beweislast liegt nicht bei mir. Ich bin Ärztin. Meine Aufgabe besteht darin, Zusammenhänge herzustellen, mir ein Bild zu machen. Ihr Wissenschaftler, bitte erinnert Euch an Thomas Edisons berühmten Satz: „Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.” Es gibt Millionen, vielleicht Milliarden von Menschen, die darauf angewiesen sind, dass Sie nicht aufgeben.

    Jamie Deckoff-Jones, MD